Dauer: ab 30 Minuten

Betäubung: örtliche Betäubung od. Dämmerschlaf

Kosten: ab 1500€


Nervenkompressionssyndrome

Die obere Extremität wird durch drei große Nerven innerviert: Nervus medianus, Nervus ulnaris und Nervus radialis. In seinem Verlauf kann jeder dieser Nerven an anatomisch bedingten Engstellen Kompressionssyndrome entwickeln. Die Symptome reichen von leichten Missempfindungen mit Sensibilitätsdefiziten über Schmerzen bis zur vollständigen motorischen Lähmungen. Die präoperative Diagnostik umfasst neben der gezielten klinischen Untersuchung eine elektrophysiologische Abklärung und eine ergänzende Bildgebung.

Bei eindeutiger Symptomatik und anhaltenden Beschwerden empfiehlt sich eine frühzeitige operative Therapie, da sonst die Gefahr bleibender Nervenschäden besteht. Ziel einer Operation ist es, den Druck auf den Nerv zu beseitigen und damit seiner irreversiblen Schädigung vorzubeugen. Der Erfolg der Operation ist davon abhängig, wie lange der schädigende Druck bereits auf den Nerv eingewirkt hat und ob bereits irreversible Schäden eingetreten sind oder nicht.


Nervus medianus

Die Engpässe des N.medianus befinden sich am Oberarm, am Unterarm und im Bereich der Handwurzel. Mit Abstand am häufigsten ist das Karpaltunnelsyndrom (Handwurzel). Die anderen Syndrome, Pronatorsyndrom und Interosseus anterior-Syndrom sind selten.

Nervus ulnaris

Die typischen Lokalisationen der Druckschädigung des N.ulnaris sind der Sulcus ulnaris im Bereich des Ellenbogens und die Guyonsche Loge im Bereich des Handgelenkes. Das Sulcus nervi ulnaris-Syndrom tritt häufiger auf.

Nervus radialis

Die Engstellen des N.radials befinden sich am Oberarm, am Unterarm sowie am Unterarm. Weitaus am häufigsten ist das Supinatorsyndrom (oberer Unterarm), die anderen sind selten.

Analog zu den Nerven der oberen Extremität weisen auch die Nerven der unteren Extremität physiologische Engstellen auf. Die Kompressionssyndrome treten hier seltener auf und sind in höherem Ausmaß metabolischen und traumatischen Einflüssen unterworfen. Eine vermehrte Disposition zu Nervenkompressionssyndromen der unteren Extremität wird z.B. bei Diabetikern beobachtet.